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Mainz geht voran

Wenn wir einen Menschen verlieren, spenden vertraute Rituale Trost. Dunkle Kleidung, gemeinsames Singen oder eine Ansprache gehören seit jeher zu einer Trauerfeier.
Doch Traditionen wandeln sich. Was gestern unverrückbar schien, kann morgen schon anders aussehen. So hat die Erdbestattung, über Jahrhunderte die gängigste Form in Europa, längst der Feuerbestattung den Vorrang überlassen. Nun geht Rheinland-Pfalz noch einen Schritt weiter – und sorgt damit auch in anderen Bundesländern für Diskussionen. Denn das Bestattungsrecht ist in Deutschland Ländersache.
Die neue Mainzer Rechtsgrundlage bringt drei wesentliche Veränderungen:
- Keine Sargpflicht mehr: Bestattungen im Tuch sind nun erlaubt.
- Aufhebung des Friedhofszwangs: Möglich sind künftig auch Flussbestattungen in Rhein, Mosel, Lahn oder Saar, das Verstreuen der Asche im eigenen Garten oder die Aufbewahrung der Urne zu Hause.
- Teilung der Asche: Ein Teil kann entnommen und beispielsweise für Kristall- oder Diamantbestattungen genutzt werden.
Wichtig zu wissen: Diese Regelungen gelten ausschließlich für Verstorbene, deren letzter Wohnsitz in Rheinland-Pfalz lag.
Für alle Änderungen gilt: Sie müssen zu Lebzeiten schriftlich festgelegt sein. Deshalb ist ein Bestattungsvorsorgevertrag dringend zu empfehlen – unabhängig davon, ob Sie in Rheinland-Pfalz oder in einem anderen Bundesland wohnen. Nur so können Sie heute festlegen, was morgen gelten soll.
Ihre Familie Töpper
Digitale Trauerwelten

Shoppen geht inzwischen am einfachsten online. Viele Korrespondenzen finden per Mail oder Messenger statt. Und anstelle der Zeitung ist das Tablet die meistgenutzte Informationsquelle. Liegt es also nicht nahe, auch in Trauersituationen Online-Angebote in Anspruch zu nehmen?
Die Antwort: Ja – aber … Denn nicht in jedem Fall sind digitale Wege hilfreich oder angemessen. Oft genug bleiben persönliche, traditionelle Formen des Abschieds tröstlicher.
Zwar ist es hilfreich und komfortabel, die Sterbeurkunde online zu beantragen, und viele Bestattungsunternehmen bieten auch einen Überblick über ihr Angebot und ihre Produkte auf ihren Websites an. Aber bereits beim Trauerportal und der virtuellen Kerze, die für eine oder einen Verstorbenen entzündet werden kann, zeigen sich die ersten Grenzen. Wer eine Trauerfeier im Livestream verfolgt, wäre meist lieber persönlich anwesend.
Denn Abschied zu nehmen, ist verbindender, wenn er direkt am Grab erfolgen kann. Angehörige sind dankbar für Menschen, die Anteilnahme zeigen. Auch diejenigen, die als Gäste an einer Trauerfeier teilnehmen, fühlen sich einem geschätzten oder geliebten Menschen ein letztes Mal ganz nahe.
Dennoch sind digitale Angebote berechtigt und haben einen hohen Wert. Nicht jedem ist es möglich, persönlich an einer Trauerfeier teilzunehmen, sei es aufgrund räumlicher Entfernung oder aus körperlichen Gründen. Wer eine Trauerfeier plant, kann in jedem Fall auf die einfühlsame Unterstützung seines Bestattungsunternehmens bauen. Der Bestatter findet den passenden Weg, um allen Angehörigen, Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen und Nachbarn eine Teilnahme am Abschied zu ermöglichen – online oder offline.
Ihre Familie Töpper
Wer möchte ich am Ende gewesen sein?

Sich mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen, vermeiden die meisten Menschen. Und doch begleitet uns die Gewissheit, dass wir nicht ewig leben werden, ein Leben lang. Das klingt entmutigend? Nein, ganz im Gegenteil: Weil die Lebenszeit endlich ist, ist sie so kostbar!
Sich mit dem Ende auseinanderzusetzen, bedeutet nicht Resignation, sondern vor allem Selbstreflexion. Ein Mensch, der sich darüber bewusst ist, dass er irgendwann gehen muss, wird jeden Tag intensiver leben, schöne Momente mehr genießen, Chancen mutiger nutzen und vor allem dankbarer sein.
Die wichtigste Frage dabei lautet: „Wer möchte ich am Ende gewesen sein?“ Die Antwort darauf ist sicherlich nicht leicht zu finden, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken. Eine ungewöhnliche, aber sehr effektive Herangehensweise ist das Schreiben der eigenen Trauerrede. Sich in die Retrospektive zu versetzen und zu überlegen: Was sollen andere über mich sagen, wenn ich nicht mehr da bin? Womit habe ich mein Leben verbracht, was waren meine Inhalte? Welche Werte gebe ich weiter, was soll in meinem Sinne fortgeführt werden? Wofür bin ich dankbar?
Diese fiktive Trauerrede ist ein sehr guter Gradmesser und Spiegel für das eigene Leben. Sie zeigt, wo wir stehen – doch auch, wohin wir wollen. Sie kann Trost spenden und Mut machen. Noch sind wir ja da.
Ihre Familie Töpper